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Krankheit durchkreuzt die Karriere

Auf eine Stadionwurst mit …

Bernd Störzer, der über 20 Jahre im aktiven Bereich tätig gewesen ist und auch als Trainer erfolgreich war. Für den Sprung in den Profibereich reichte es für den 45-jährigen Waldachtäler trotzdem nicht – aus mitunter dramatischen Gründen.

Mit dem FC Kickers Lützenhardt hat er den Durchmarsch von der Kreisliga in die Landesliga vollbracht und dort mit zehn Treffern eine überragende Vorrunde gespielt. Eigentlich lief es für Bernd Störzer gut, klopften doch in der Konsequenz gar namhafte Vereine wie der FC Saarbrücken oder die SV Böblingen an die Haustür des damals 22-Jährigen.

Allerdings konnte das Fußball-Talent keines der Angebote annehmen, eine Krebserkrankung machte ihm einen Strich durch die Rechnung. “Das war keine schöne Geschichte. Es war sehr schwierig für mich, als junger Kerl hat mir der Fußball sehr viel bedeutet. Der Krebs hat mir dann den Boden unter den Füßen weggerissen”, erinnert sich Störzer. Doch ähnlich wie auf dem Fußballplatz siegte sein Kämpferherz auch in hohemTempo über die Krankheit, wodurch er bereits nach einem halben Jahr wieder für die Kickers auflaufen konnte.

Kurz darauf wechselte der wiedergenesene Störzer in die Verbandsliga zum TuS Ergenzingen, bei dem er jedoch nur eine Vorrunde verbrachte und nach der Winterpause sein Comeback bei den Kickers in Lützenhardt feierte. “Im Vergleich zu vorher hat mir nach der Krankheit einfach der Wille und der Biss gefehlt”, erklärt der ehemalige Kicker.

Trotzdem startete er Ende der 1990er-Jahre einen weiteren Angriff und transferierte nach Tumlingen-Hörschweiler, wo er mit dem SV die Bezirksliga-Meisterschaft feierte. Nach einem glorreichen Jahr mit den Waldachtälern in der Landesliga wurde Störzer Spielertrainer in Herzogsweiler-Dürrweiler und vollbrachte dort den nächsten Aufstieg – diesmal in die Kreisliga A.

Sein Herz schlug jedoch weiterhin für den SV Tumlingen-Hörschweiler, den er zurück in die Landesliga führte und für den er im hohen Alter von 36 erneut als Spielertrainer auflief. “Wir konnten uns gut halten, sind im zweiten Jahr aber abgestiegen. Dann bin ich als Trainer nach Altheim-Grünmettstetten in die Bezirksliga”, erklärt der nun 45-Jährige.

Dort angekommen stellte Störzer schnell fest, dass viel Handlungsbedarf bestand: “Einige Spieler haben aufgrund von Verletzungen aufgehört, weswegen wir viele junge Spieler aus der A-Jugend im Kader hatten. Denen musste ich das Fußball-Einmaleins von Grund auf beibringen, mit Taktik hatten sie nicht viel am Hut. Nach und nach haben wir uns aber zusammengerauft und die harte Arbeit hat Früchte getragen. Nach einem schwierigen Start haben wir doch noch den Klassenerhalt geschafft, auch wenn das keiner gedacht hätte.” Zwei erfolgreiche Jahre später mussten Störzer und sein Team 2013 durch einen weiteren großen Umbruch den Gang in die Kreisliga antreten. Trotzdem: “Das wareine tolle Zeit. Der Verein hat gut funktioniert und die Kameradschaft war super.”

Mittlerweile ist Bernd Störzer einmal mehr nach TumlingenHörschweiler zurückgekehrt und führt dort als Coach der D-Junioren die Kreisleistungsstaffel an.

Was ist Ihr Heimatverein?
Ich habe natürlich meine ganze Jugend beim FC Kickers Lützenhardt verbracht, aber beim SV Tumlingen-Hörschweiler meine zweite Heimat gefunden.

Wie verfolgen Sie den SV Tumlingen-Hörschweiler?
Ich bekomme natürlich einiges mit, wenn ich mit der Jugend im Training bin oder Samstagmittag nach dem Spiel dort bin. Wenn ich sonntags Zeit habe, schaue ich mir auch mal eine Partie an. Genauso verfolge ich aber übrigens auch meine Jungs von Altheim-Grünmettstetten, die mir über die sechs Jahre als Trainer ans Herz gewachsen sind.

Was war Ihr größter sportlicherErfolg?
Der Aufstieg des SV Tumlingen-Hörschweiler in die Landesliga, verbunden mit dem Pokalsieg, den wir nach unserer Italienreise eingefahren haben. Wir sind direkt aus dem Reisebus ausgestiegen, haben unsere Sporttaschen geschnappt und das Pokalfinale gegen den ASV Bildechingen nach Rückstand noch 3:1 gewonnen.

Wie sind Sie mit dem Sport heute verbunden?
Ich wohne ja nur zwei Minuten weg vom Fußballplatz, zumal meine Zwillinge auch noch in der D-Jugend spielen, die ich trainiere.

Was sind Ihre schönsten sportlichen Erinnerungen an die gute, alte Zeit?
Da gab es so viele Highlights, so viele geile Spiele – auch mit Erfolg verbunden. Da etwas herauszupicken, fällt schwer.

Was ist die schlimmste sportliche Erinnerung?
Das war meine Krebsgeschichte. Ich war mitten im Fußballleben drin, hatte Angebote. Aber dann kam der Schock.

Wer war Ihr härtester Gegner?
Ich habe mich eigentlich gegen jeden Gegenspieler durchgesetzt. Aber einer, Jochen Müller von Talheim, mit dem ich auch in der Landesliga zusammengespielt habe, war ein sehr unangenehmer Gegenspieler. Nicht unfair und hart, aber er war ein unglaublich cleverer Spieler. Es war schwer, sich gegen ihn durchzusetzen.

Treiben Sie heute noch Sport?
Wenn ich Lust und Laune habe, gehe ich joggen, ansonsten Fahrrad fahren, Tennis spielen und seit neustem auch ins Fitnessstudio. Wenn man sein Leben lang Sport macht, dann braucht man das einfach.

Was tun Sie sonst in Ihrem Leben?
Ich gehe seit Jahren mit meiner Familie in den Urlaub nach Südfrankreich. Das ist Pflicht.

Wo gibt es die beste Stadionwurst?
Kann ich gar nicht so genau beantworten. Ich war mehr auf dem Platz tätig, als dass ich noch zum Stadionwurst Essen gekommen bin.

Verfolgen Sie Sport lieber live im Fernsehen oder vor Ort auf dem Sportplatz?
Wenn das Wetter gut ist, gehe ich gerne auf den Sportplatz, schaue aber auch Champions League und Bundesliga im Fernsehen – auf dem Sofa mit einem Weizenbier.

Hier geht’s zum Bericht aus der Südwestpresse

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